Soziale Kompetenz
© Markus Ast

...oder, Fritz vermietet an Obdachlosen.

Es ist Herbst, die Tage werden kürzer, die Nächte kälter. Jetzt ist die richtige Zeit, auch an die zu denken, denen es nicht so gut geht wie uns. Viele frieren, werden nass und hungern. Deshalb mein Aufruf, nehmt arme, obdachlose Lebewesen auf. Gebt ihnen ein warmes Heim, zu essen und Geborgenheit. Das bringe ich, Fritz gerade der Josie bei. Komisch ist nur, unsere Leute sind total dagegen!? Weshalb nur? Um uns sind sie doch auch immer so besorgt.

Mir meiner sozialen Kompetenz bewusst, habe ich bei unserem letzten Spaziergang, durch das herbstlich hohe Gras, jemanden aufgenommen und bei mir wohnen lassen. Das arme Ding. Zunächst habe ich gar nichts gemerkt. Aber dann, zu Hause, machte sich der Besuch bemerkbar. Er hatte wohl Hunger. Da er nicht sprechen konnte - ich weiß nicht ob aus Erschöpfung oder überhaupt- hat er mich leicht gebissen. Das hat dann gejuckt. Ich habe mich erschrocken und heftig gekratzt. Mehrfach, lautstark.

Das rief sofort Herrchen und Frauchen auf den Plan. Beide hundeerfahren wussten sie sofort das ich jemand versteckt hatte.

Panik machte sich breit......sofort wurde ich gepackt und in den Garten gesetzt! Ich wußte überhaupt nicht was das sollte???

Auch Josie flog aus dem Haus!

Nachdem wir beiden so zwei bis siebzehnmal gestutzt haben, kamen unsere Leute auch schon bewaffnet zu uns gestürmt. Ich dachte noch so: Achtung, jetzt geht`s aber gleich rund hier!

 Invasion der Hygienefanatiker!! Beide bewaffnet mit Bürsten, Kämmen, Handschuhen, Frontlineaplikatoren, Handgranaten und Flammenwerfern! Die sahen aus wie die Robocops !

Ich hatte an einen; ACHTUNG BILDUNG : Ctenocephalides canis , einen gemeinen Hundefloh vermietet.

Nur an einen wie sich bei der anschließenden, stundenlangen Untersuchung herausstellte.

Keine weiteren Funde, Josie, die feine Dame, hatte natürlich gar keinen. Ich sagte ja bereits; Prinzesschen!

Auf jeden Fall sind wir ausgiebigst gekämmt, bebürstet, mit der Lupe abgesucht und mit Frontline behandelt worden. Dem Floh wurde der Garaus gemacht. Er hat das ganze Theater natürlich nicht überlebt. Armer Kerl.

Jetzt überlegen Josie und ich, ob wir wieder einen Mieter aufnehmen können. Soviel körperliche Zuwendung und Aufmerksamkeit wie an diesem Nachmittag, das ist schon was.  Wo die überall gesucht haben!!!

Wir warten auf die nächste Untersuchung!
Es grüßt der Fritz.
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